Ich bin eine "Ur-Elztälerin" und lade Sie ein, mich in meinem 27.Wanderjahr auf meinen "Schwarzwälder Zeitreisen" zu Original-
Schauplätzen auf den Spuren von Heimatgeschichten und Geheimnissen in der wunderschönen Landschaft zwischen Kandel, Zweitälerland und Rohrhardsberg zu begleiten!
Wir wandern vorbei an bunten Blumenwiesen, alten Bauernhöfen, durch romantische Schluchten mit wilden Bächen und Wasserfällen, durch rauschende Tannenwälder zu imposanten Felsen und aussichtsreichen Bergeshöhen.
Lauschen Sie während der Ruhepausen meinen Geschichten vom Leben, Lieben und Arbeiten auf den Höfen in alten Zeiten, von legendären Gestalten wie dem "Plattewieble"
vom Kandel, der "Kappele-Marie" von der Martinskapelle, dem "Rohrhardsberger Sepp" vom Berggasthaus "Schwedenschanze" und vielen anderen ...
Ihre Rosemarie Riesterer
Gästeführerin im Naturpark Südschwarzwald
Mitten im Schwarzwald, im Elztal, wurde ich 1953 geboren. Zusammen mit meinen drei Brüdern wuchs ich im kleinen Zinken
Heimeck am Fuße des Kandels, eine gute halbe Gehstunde von Waldkirch entfernt auf. Meine Eltern bewirtschafteten dort den
jahrhundertealten Ruth-Hof, und meine Brüder und ich mussten schon früh tatkräftig auf dem Hof mit anpacken.
Neben unserem Hof lebte meine Großmutter, die alte "Ruth-Bieri" (1879 - 1963) in ihrem "Libdinghiesli". Abends setzte ich mich zu ihr auf die Ofenbank und lernte durch sie schon in meiner frühesten Kindheit viele alte Geschichten und Sagen aus dem Elztal kennen, die - wie es das Wort "Sagen" auch ausdrückt - ihr selbst in ihrer eigenen Kindheit im 19. Jahrhundert ebenfalls mündlich weiter-"gesagt" worden waren.
Sie ließ die Elztäler Sagengestalten lebendig werden, und während
ich ihr zuhörte, tauchte ich ein in eine ganz andere Welt:
Da erschien der Teufel dem armen Hirtenbuben oben am Kandelfelsen, der Geißenmeckerer schlich nach dem Betzeitläuten durch die Wälder, und mancher
Grenzsteinversetzer fand nach seinem Tod keine Ruhe im Grab, weil er zu Lebzeiten Unrecht getan hatte.
An diesen alten Geschichten und Sagen faszinierte mich ganz besonders, dass die Schauplätze immer Orte in meiner Heimat, im Elztal, waren:
der finstere Kandelwald oberhalb unserer Bergwiesen, die alte versteckte Ruine der Schwarzenburg hoch droben zwischen Dettenbach- und Wegelbachtal, oder die
Kastelbergruine, die ich ja von Heimeck aus sehen konnte.
Ich war 10 Jahre alt, als meine Großmutter starb – und mit ihr auch die alte Tradition des Erzählens.
Eine "neue Zeit" brach damals an- auch auf den abgelegenen Höfen: in unserer Bauernstube hielt der Fernseher Einzug, und ich selbst ließ mir in jener Zeit als
junges Mädchen Anfang der Sechziger Jahre meine Zöpfe abschneiden (heimlich- der Vater durfte nichts davon wissen!), und tauschte die Elztäler Tracht und das Dirndl gegen den Minirock, und auch
mein erstes Sagenbuch von Wilhelm Straub verschwand auf dem Speicher.
Erst Jahrzehnte später, nach meiner Berufstätigkeit als Auslandskorrespondentin und Übersetzerin in Industriebetrieben und meiner
Familienpause, fand ich wieder zu meinen Wurzeln zurück:
In meiner Heimat im Elztal machte ich mich auf die Spuren der alten Sagen und Heimatgeschichten, entdeckte auf vielen Wanderungen idyllische Seitentäler und einsame Zinken, lernte die Alten auf den abgelegenen Höfen kennen.
Nur wenige, meist hochbetagte Bauersfrauen, konnten mir noch etwas erzählen.
Die alte Erzähltradition wieder aufleben zu lassen, aber nicht auf der Ofenbank, sondern draußen in der schönen Natur,
möglichst an Originalschauplätzen, das war meine Vision, die ich seit dem Frühjahr 1998 mit viel Herzblut und Leidenschaft in
die Tat umgesetzt habe.
Auch die spätere Ausbildung zur "Gästeführerin im Naturpark Südschwarzwald" bei der VHS Hochschwarzwald im Jahr 2002 und
regelmäßige Weiterbildungen in diesem Rahmen lieferten mir wertvolle Impulse für meine Arbeit.
Zu meiner großen Freude haben mich all die Jahre viele Menschen aus der Regio auf meinen "Sagenhaften Wanderungen" begleitet und meinen Geschichten, Sagen und
Anekdoten aus einer längst vergangenen Zeit gelauscht.
In den letzten Jahren bin ich immer mehr dazu übergegangen, vor allem Heimatgeschichten zu erzählen - vieles noch aus eigenem Erleben:
Wer weiß schon noch, wie hart und karg das Arbeitsleben früher auf den Höfen war, wie mühsam der Weg vom Säen des Korns zum täglichen Brot, oder wie einsam das Leben der Hirtenkinder auf den Weiden?
"Ich wander eigentlich nicht gerne, ich komme nur mit, weil ich Ihre spannenden Geschichten hören möchte" und "diese Art von Wandertour ist etwas Ganzheitliches, sie spricht Körper und Seele an" -
Solche Kommentare sind für mich der schönste Ansporn, meine „Sagenhaften Wanderungen“ fortzusetzen!
Rosemarie Riesterer
Gästeführerin im Naturpark Südschwarzwald